Rudolf Unterberger

Eisenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1901    † 1942

 

Lebenslauf

Rudolf Unterberger wurde am 14.4.1901 in Blindenmarkt (Niederösterreich) geboren. Er war Eisenbahner in St. Pölten. Von 1922-24 war er Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich, 1926 trat er dem republikanischen Schutzbund und der freien Gewerkschaft bei. 1934 schloss er sich der Freien revolutionären Gewerkschaft an. Ab 1921war er bei den ÖBB.

Mitglied einer im Raum St. Pölten agierenden kommunistischen Widerstandsgruppe

Rudolf Unterberger war Mitglied der im Raum St. Pölten agierenden kommunistischen Widerstandsgruppe.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 12. 10. 1941 wurde Rudolf Unterberger verhaftet und am 2. 9. 1942 gemeinsam mit August Novy, Josef Lang, Franz Winkler, Rudolf Duba und A. Marek (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 2.12.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus der Anklageschrift vom 12. 5. 1942

„Die Zahl der Mitglieder der Organisation [Freie revol. Gewerk.] wurde in der Folgezeit, insbesondere nach dem Anschluss, immer größer, sodass Unterberger, auch dank seiner eigenen Werbetätigkeit, schließlich bei fünf Leuten die Beiträge einzog (…) Zum Teil erhielt er von ihnen schon von 1938 ab, von [Karl] Schörghuber schon früher, Beiträge, die gelegentlich der Überleitung der ’Freien revolutionären Gewerkschaft‘ in die KP – etwa Frühjahr 1940 begann in St. Pölten der systematische Aufbau in kommunistischem Sinne – weitergezahlt wurden. (…) Die Gelder führte Unterberger seit Herbst 1940 an den Angeschuldigten Lang ab (…)“

Mahnmal, Gedenktafel

Sein Name steht am Mahnmal am Hauptfriedhof St. Pölten, ebenso auf einer Gedenktafel am Bahnhof St. Pölten.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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